DIE JAGD

Im Dämmerlicht zur Abendstund
Kein Vogel in den Bäumen rief
Ich sah hinab zum Erdengrund
und suchte sie, die noch nicht schlief

Der Nebel auf den Felde schwebt
Der Tag war Blau und klar
Es dich aus deiner Deckung hebt
Zu jagen wo noch keiner war

Im Licht der Sterne läufst du weit
Die Welt nun grau in grau
Die Sinne scharf, du bist soweit
Und siehst es ganz genau

Die Beute wittert, so wie du
ein wohl bekannter Duft
Sie sieht nichts, hat die Augen zu
Und Angst liegt in der Luft

Du spürst nun Lust, sie Wächst in dir
Nach Opfern, Tod und Blut
Man merkt es jetzt, das Wolfs-Mensch-Tier
Mit einem Herz aus Glut

Das Feuer neu in dir entfacht
Der Zorn er bricht sich Bahn
Im Blut'gen Tanz in dieser Nacht
Verfällst dem alten Wahn