Nala's Tag
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Nala's Tag - Seite 3
Der Löwe schläft...
Die Pfoten weit von sich gestreckt liegt er auf dem Rücken, sein Brustkorb hebt und senkt sich fast steht im gleichen Tonus, ab und an zuckt seine rechte vordere Pranke gleichzeitig rasselt sein Atem arhythmisch. Nichts erinnert mehr an das gefleckte flauschige Kerlchen, mit dem viel zu großen Kopf, den tapsigen Pfoten, und den riesigen Augen - mein Device... mit ein wenig Wehmut schaue ich auf den jungen Löwen vor mir. Er hat die gleiche lange, dichte, dunkle Mähne wie sein Vater, und auch sein Brüllen lässt die Serengeti erzittern, Staub wirbelt auf wenn er kraftvoll seine gewaltigen Pranken aufsetzt. Oh Device ich werde Dich vermissen...einmal noch schlecke ich ihm zärtlich über die Schnauze, einmal noch hauche ich ihm meinen heißen Atem über das schlafende Gesicht... Leb wohl kleiner Großer ich wünsche Dir alles Gute!
Dann gehe ich, ich werde nicht dabei sein, wenn Dusty dem nun schon fast zweijährigem Device auf unmissverständliche Weise verdeutlicht, dass er das Rudel verlassen muss.
Langsam, mit gesengtem Kopf trabe ich dem Sonnenaufgang entgegen. Der Boden ist noch feucht vom Tau, die Luft staubfrei, noch ist es angenehm kühl, ich versuche mich auf meine Gedanken zu konzentrieren, will sie ordnen, wie Perlen auf den so oft zitierten roten Faden ziehen, doch es will mir nicht gelingen, immer wieder ist es als würde ein Stein in den Gedankensee geworfen werden, der das eben gezeichnete Bild zerstört....Zwei Jahre ist es her... zwei Jahre und noch immer spüre ich Dustys Nackenbiss, ich sehe ihn vor mir, brüllend, hoch erregt, so stark und gerade in jenen Momenten so unsagbar verletzlich...
Und wieder so ein "Stein" und Dusty zerfließt vor meinem inneren Auge, wird zu Device, der knapp 12 Wochen alt, mit einem fast den Boden berührenden Bauch das erste Mal unserem Rudel entgegentapst, sich erschrocken an mich kuschelt als sich eine Heuschrecke vor seiner Pfote in Sicherheit bringen wollte und ihm mitten auf die Nase sprang...platsch, der nächste "Stein" macht mein Bild kaputt ... und dann ein großes WARUM?
Zwei Jahre der Angst ihn zu verlieren, Angst zu versagen, zwei Jahre unendliche Geduld, unendliche löwische Liebe, und jetzt? Oh wie wird mir seine Nähe fehlen, wie werde ich seine raue Zunge vermissen, seine Zähne, die mich so manches Mal sehr unsanft an meine mütterlichen Pflichten erinnerten, Device.... Ich bin in den Kopjes angekommen. Auf einem größeren zerklüfteten Felsen lasse ich mich nieder, lege den Kopf auf meine Pfoten und schau ins Nichts, döse langsam ein...
Büffel... eine kleine Herde, maximal 12 große, gewaltig aussehende Kaffernbüffel und einige Kälber in ihrer Mitte...noch einige hundert Meter entfernt, kommen sie direkt gemächlichen Schrittes auf unser Rudel zu. Satt und dösend, und irgendwie im Moment scheinbar über alles erhaben liegen wir im hohen Gras. Reichlich desinteressiert hebt Nrenga den Kopf, schaut nach ihren Cubs, findet nichts Beunruhigendes und döst weiter. Irgendetwas scheint die Büffel zu verunsichern, sei es die Tatsache, dass das Gelände hier ziemlich offen ist, kaum schützende Akazienhaine den Weg säumen, sei es der Durst der die Tiere quält, keiner kann es im Nachhinein sagen... Selten tun sie es, aber ab und an kommt es dennoch vor, die Büffel greifen an. Wir nehmen es Anfangs nicht sehr ernst, gehen, uns sehr gestört fühlend einige Meter beiseite, aber die Büffel ziehen nicht weiter... Die großen Köpfe mit den riesigen feuchten Nasen, den nach innen gebogenen gewaltigen Hörnern nähern sich gezielt unseren Körpern. Nrenga bekommt die Wucht eines Hufes zu spüren und trabt eiligst davon. Die Büffel scheinen nach den Kleinen zu suchen, Device...
Device suchend blicke ich mich um, noch eben fühlte ich seine weichen Tatzen auf meinem Bauch... da sein kleiner Kopf mit den riesigen angstvollen Augen, verständnislos blicken sie mich an, ungeachtet der rasenden Büffel eile ich zu ihm es sind nur noch vier Meter, noch zwei, ich schnappe ihn im Nacken und versuche uns in Sicherheit zu bringen, Dusty und Marni haben einen der Büffel angesprungen, Ishana ist auch da und Kemi aber hat das Sinn? Sofort sind fünf aufgebrachte Büffel bei ihnen Dusty springt von dem Rücken auf einen Büffel, der ein wenig abseits noch immer über dem von ihm zertrampelten Cub steht. Was hat er vor? Eine Ahnung überfällt mich, ich lege Device zu den beiden Cubs von Nrenga, ich weiß sie wird ihn schützen als sei er eines der ihren. Dusty klammert sich noch immer auf dem Rücken des riesigen Tieres fest, ich schaue auf seine Pranken, sie sind so riesig, weit auseinandergespreizt die Zehen, die Krallen tief in der derben Haut des Büffels versenkt, alle Muskeln sichtbar, er ändert die Position seiner Hinterbeine, er zieht sie an, lockert den Griff seiner Vorderpfoten, ich verfolge seinen Blick sehe die Kuh die weiter fünf oder sechs Meter entfernt den Kopf senkt und wohl auch eines unsere Cubs entdeckt zu haben scheint, mittlerweile sind die anderen Büffel von denen der eine immer noch Kemi und Ishana auf dem Rücken trägt nur noch Zentimeter von Dusty entfernt alles geht schnell, es ist laut , staubig, heiß, dürstend ...
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