Nala's Tag
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Nala's Tag - Seite 4
Dusty will versuchen die Herde von unserer Ruhestätte zu entfernen, deshalb also springt er immer die Entferntesten der Büffel an .. wie ein Blitz durchzuckt mich dieser Gedanke, gleichzeitig aber auch die Gewissheit, dass er den nächsten Sprung nicht schaffen wird, er ist ein so gewaltiger, kraftvoller Löwe, außerdem durch das letzte Mahl noch um einige Kilo schwerer, er wird genau vor den todbringenden Hufen landen. Bitte Dusty, warte noch einige Sekunden, bitte, bitte bitte aber die anderen Büffel sind entsetzlich nah... Ich renne, ungeachtet der Unebenheiten im Boden schaffe ich es meher stolpernd als renned, dass die Kuh verwirrt ob meiner plötzlichen Bewegung die Richtung ändert und Dusty nicht vor, sondern neben ihr landet und sofort ohne Schaden zu nehmen auf ihr ist. Der Büffel dessen Rücken von Marni und Ishana schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden ist kippt in vollem Lauf zur Seite und reist zwei andere mit sich Isana kann sich vor dem schweren Körper retten fast elegant springt sie über die am Boden liegenden Büffel. Ich sehe ein allein stehendes Kalb packe es am Hinterlauf und ziehe es einige Meter mit mir sein Brüllen alarmiert den Rest der Herde aufgeregt traben sie hinter mir her. Nach ca. 40 Metern lasse ich das Kalb los und renne nach rechts, fast die gesamte Herde ist mir gefolgt. Dusty springt in meine Richtung von der Kuh... trabt langsamer werdend auf mich zu, erst als er bei mir ist wendet er seinen Kopf. Es sieht tatsächlich so aus, als würden die Büffel nun von uns ablassen...
Unser Rudel vereinte sich wieder, Nrenga hat wie erwartet Device und ihre beiden eigenen Cubs sicher behütet. Ausgiebig schlecke ich ihr dankbar die Wange, dann endlich kann ich mich meinem Device widmen, der jedoch hat so gar keine Lust auf Mutterliebe... er will spielen, toben tollen, für ihn sind die Büffel längst Vergangenheit... ich lasse ihn gehen, sinke erschöpft neben Nrenga und lehne meinen Kopf an ihre Schulter. Die Mütter der toten Cubs schnupperten und tatzen noch lange an ihren leblosen Kleinen, kamen gegen Abend aber auch wieder unter die Akaziengruppe... Ausgiebig wie lange nicht mehr widmete sich das Rudel der gegenseitigen Fellpflege... Nacken wurden geschleckt, zärtlich einander angeschnurrt, ein ums andere Mal stand man auf und rieb den Kopf an einer der zum Rudel gehörenden Löwinnen, so als wollte man sich versichern Ja , wir gehören zusammen und teilen alles .... nicht nur das Futter, auch die Trauer und die Freude, denn vier, noch immer gefleckte, wuschelige kleine Tapsis sind noch in unserer Mitte.
Ich öffne meine Augen, noch immer zittern meine Pfoten ob der Erinnerung an den Büffelübergriff, ich stehe auf, strecke mich und klettere vorsichtig von dem Felsen...
Die erste Nacht allein... Mehrfach hatte Device versucht sich wieder dem Rudel zu nähern, vergeblich , Dusty blieb unerbittlich... schließlich verließ uns Device und trottete über die nördliche Rudelgrenze ins Niemandsland, welches für die nächste Zeit seine Heimat werden würde, wenn ihm das Glück hold ist, wird er vielleicht auch eines Tages für kurze Zeit ein Rudel sein eigen nennen können... wenn... ja wenn.
Es wird dunkel, die Geräuschkulisse nimmt ab und Device hält Ausschau nach einem geeigneten Platz um sich auszuruhen. Eine Akazie, inmitten von hohem Gras, auf einer kleinen Anhöhe scheint ihm geeignet, er tapst einmal im Kreis um seine Wirbelsäule zu dehnen und legt sich dann sichelförmig ab. *pffffffff* Sehr zeitig wird er wach, er schiebt sich langsam nach oben, streckt sich und hinterlässt tiefe Rillen seiner Krallen an den Vorderpfoten im Serengetistaub, legt sich wieder und schleckt er sich den Tau aus dem Fell, steht auf und geht, die aufgehende Sonne im Rücken ziellos davon.
Ein heroischer Anblick... noch, denn noch ist er nicht von hunderten fehlgeschlagenen jagten und Hunger deprimiert, noch fühlt er sich nicht einsam, noch hat er nicht den Drang unbedingt eine Löwin decken zu müssen...noch ist er fast sorglos.... und das Glück scheint ihm Hold zu sein, denn er wittert ein verendetes Impala... zielstrebig geht er der Quelle des Sattheit verheißenden Geruches entgegen. Seiner Nase, vor allem aber seinen Ohren ist nicht entgangen, dass er wohl nicht der Einzige ist, dem dieses Frühstück gut gefallen würde... Hyänen... kichernde, sabbernde Hyänen drei an der Zahl haben sich um die tote Antilope versammelt und locken durch ihr Gelächter ihre immer hungrige Verwandtschaft herbei... Device muss sich beeilen, will er nicht einer Übermacht Hyänen das Futter überlassen. Seine Gestalt und die aggressive Art mit derer er sich des Impalas bemächtigt scheinen die Hyänen für einen Augenblick ruhigzustellen. Er nutzt die kurze Zeit ihrer Verwirrtheit und frisst doch schon bald sind aus den drei Hyänen 7 geworden und Device bleibt nichts anderes übrig als zu gehen... Immerhin aber nicht mehr sehr hungrig. Immer noch erschöpft von der gestrigen langen Reise legt er sich schon bald wieder hin und beginnt zu dösen... In den Phasen wo er kurz erwacht räkelt und streckt er sich, steht sogar manchmal auf um seine Krallen an einem Baumstamm zu schärfen...
Auch im Rudel... hat sich die Aufregung gelegt, Dusty, der ungekrönte König liegt satt und zufrieden in Mitten seines Harems wissend, dass er deutlich genug war und Device vorerst nicht wiederkommen wird... Sanft streichelt der Wind seine Mähne, während er sich die Pfoten schleckt.
Plötzlich, wie von unsichtbaren Fäden gezogen steht er auf und trabt auf den Hügel zu von welchem aus er damals seinen ersten Blick über unser Rudel schweifen lassen hat. Er steig ihn hinauf, blickt auf das dahinter liegende Gelände, stellt die Vorderpfoten noch ein wenig weiter auseinander, atmet tief ein, krümmt den Rücken und nutzt, besser als ich es je von einem anderen Löwen hörte den Savannenboden als Resonanzraum und brüllt.... erst in kurzen grummelnden Rooarrrs dann ein weithin schallendes, dröhnendes alles vor Ehrfurcht erzittern lassendes Rrrrooooooaaaarrr. Dann markiert er den Boden mit seinem Duft und trabt die die Grenzen seines Areals ab. Reibt ab und an seinen gewaltigen Kopf an einer Akazie, zerkratzt hier und dort die Rinde eines Baumes, uriniert an den bekannten Stellen um jedem Eindringling deutlich zu zeigen: hier herrsche ich.
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